Blogbeitragsbild

LINEAR: Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen GOLDBECK kurz vor. Wo liegen die Schwerpunkte in Ihrem Angebot?

Alexander Eschwe: GOLDBECK ist ein europaweit tätiges Bau- und Dienstleistungsunternehmen. Zu unserem Leistungsangebot gehören Logistik- und Industriehallen, Parkhäuser, Büro- und Schulgebäude, Sporthallen, Feuerwehr- und Wohngebäude. Revitalisierungen sowie gebäudenahe Serviceleistungen vervollständigen das Spektrum. Ganzheitliche Planungskompetenz, die eigene industrielle Vorfertigung sowie führende Technologien sind die Erfolgsfaktoren für unser elementiertes Bauen mit System. 

LINEAR: Können Sie uns einen Einblick in die Unternehmensgeschichte von GOLDBECK geben und erläutern, in welche Richtung sich das Unternehmen künftig entwickeln möchte?

Alexander Eschwe: GOLDBECK blickt auf über fünf Jahrzehnte Erfahrung im industriellen Bauen zurück. 1969 als Stahlbauer gegründet, bietet das Unternehmen heute alle Leistungen aus einer Hand – vom Entwurf über die Realisierung bis zum Betrieb. Die eigene Fertigung bildet dabei das Rückgrat der systematisierten Bauweise. Das Unternehmen wird seit 2007 in zweiter Generation von Jörg-Uwe Goldbeck und Jan-Hendrik Goldbeck geführt. Mit unserer systematisierten Bauweise wollen wir Marktführer in dem gewerblichen Hochbau in Europa werden. Wir arbeiten kontinuierlich an einer Optimierung der internen Planung durch die BIM-Methode. Hiermit gewährleisten wir den Kundinnen und Kunden einen ganzheitlichen Service über alle Phasen eines Gebäudes.

LINEAR: GOLDBECK steht für systematisiertes Bauen – was bedeutet das konkret in der Praxis?

Alexander Eschwe: Gebäude verstehen wir als Produkte, die wir aus einer Hand realisieren. Mit unserem Bausystem wird Unsichtbares systematisiert und Sichtbares individualisiert. Wir bauen auf Basis industriell gefertigter Systemelemente, die wir zu einem individuellen Gebäude zusammensetzen. Wir produzieren einen Großteil unserer Systemelemente selbst. Mit unserer eigenen Produktion sichern wir die zuverlässige Qualität unserer Produkte und sind unabhängiger von äußeren Einflüssen. Langjährige Erfahrungen aus Planung, Bau und Betrieb fließen direkt in die Herstellung unserer Systemelemente ein. So realisieren wir Immobilien, die perfekt auf die Anforderungen von Bauherren abgestimmt und zukunftsweisend sind. Unsere Gebäude sind sowohl funktional und wirtschaftlich als auch nachhaltig und ästhetisch.

LINEAR: Welche Rolle spielt die TGA in diesem Bereich?

Alexander Eschwe: Die TGA spielt eine zentrale Rolle beim systematisierten und seriellen Bauen bei GOLDBECK. Durch die Systematisierung von TGA-Komponenten beschleunigen wir den Bauprozess, reduzieren Kosten und gewährleisten gleichzeitig eine hohe Qualität. Wichtig ist, die TGA frühzeitig in der Planung zu berücksichtigen, welches wir durch die integrale Planung gewährleisten. Beispiele für vorgefertigte Bauteile in der TGA sind Schachtmodule, Energiezentralen, Energieböden, die TGA in Fertigbädern und die Durchbrüche in Fertigbauteilen. 

LINEAR: Welche Rolle spielt BIM in der Arbeit bei GOLDBECK?

Alexander Eschwe: Ganzheitlich und integral zu planen bedeutet, neben allen Details auch das große Ganze im Blick zu behalten. BIM ermöglicht das. BIM ist unsere Planungsmethode und gleichzeitig unsere interdisziplinäre Informationsdrehscheibe, die sämtliche Planungs- und Arbeitsschritte miteinander verzahnt – von der Produktion über den Bau bis hin zum Betrieb und einem möglichen Rückbau. Im Zentrum steht das virtuelle 3D-Modell, an dem alle Beteiligten gewerkübergreifend arbeiten. Das hilft, Abhängigkeiten früh zu erkennen, vermeidet Fehler, steigert die Effizienz und stellt sicher, dass alle Arbeiten reibungslos ineinandergreifen. 

LINEAR: Welche Entwicklungen erwarten Sie im Bereich der integralen Planung in den kommenden Jahren?

Alexander Eschwe: Durch optimierte Planungsprozesse können wir den Vorteil der integralen Planungen weiter ausschöpfen. Zudem wollen wir durch eine bessere Datengrundlage aus den Projekten zukünftig bessere Tools und Automationen bereitstellen. Je früher im Planungsprozess verlässliche Daten vorliegen, desto besser sind Variantenvergleiche möglich. Wir sehen daher ein großes Potential für effizientere und nachhaltigere Beratungs- und Planungsleistung. 

LINEAR: Welche Rolle spielt der „GOLDBECK Building Twin“ und wie unterstützt er die strukturierte Weitergabe und Nutzung von Informationen zwischen den Projektbeteiligten?

Alexander Eschwe: Durch die zunehmenden Anforderungen an einen GOLDBECK Building Twin, einer virtuellen Abbildung des Gebäudes, wächst der Anspruch an die Qualität der Modelle und integrierten Daten. Alle Projektbeteiligten müssen zu jeder Zeit in der Lage sein, die benötigten Informationen an das Modell anzuhängen, um den Informationshaushalt von der Planung bis in die Betriebsphase weiter nutzen und pflegen zu können.

LINEAR: Wie kam die Zusammenarbeit zwischen GOLDBECK und LINEAR zustande?

Alexander Eschwe: Es kam bei GOLDBECK verstärkt der Wunsch nach einer integrierten BIM-Lösung für die Versorgungstechnik auf. Daher haben wir uns nach einer ausgiebigen Testphase der LINEAR Software dafür entschieden, diese  einzuführen. Das Rollout der Software für circa 200 Mitarbeitende wird momentan vollzogen.

LINEAR: Welche Herausforderungen oder Anforderungen standen bei Ihnen damals im Fokus, die zur Suche nach einem neuen Lösungsanbieter geführt haben?

Alexander Eschwe: Der wichtigste Vorteil ist eine gute Schnittstelle von CAD (Computer-Aided Design) und Berechnung. Hier können wir vor allem in der Planung Zeit sparen. Des Weiteren wird die Implementierung von weiteren Tools, allgemeinen Automatisierungen und das Analysieren der Projekte so noch einfacher. Wir erhöhen somit die Qualität des Modells und werden steigenden Ansprüchen an einen GOLDBECK Building Twin gerecht.

LINEAR: Was waren die ausschlaggebenden Gründe für die Zusammenarbeit mit LINEAR?

Alexander Eschwe: Die Software ist einer der Marktführer in diesem Bereich. Das Gesamtkonzept und die neusten Entwicklungen zeigen zudem, dass sich die Visionen von LINEAR und GOLDBECK in diesem Bereich decken. Auch die enge Betreuung während der Einführungsphase hat uns überzeugt. Des Weiteren freut uns die Möglichkeit, über Weiterentwicklungen in den Austausch zu kommen.

LINEAR: Welche Planungsleistungen werden aktuell mit den Lösungen von LINEAR umgesetzt?

Alexander Eschwe: Wir bearbeiten derzeit die Heiz- und Kühllast, die Heizungs- und Kältenetze sowie die Trinkwasser- und die Lüftungsnetze vom ersten Konzept bis zur Ausführungsplanung mit der LINEAR Software.

LINEAR: Gibt es bereits Pläne oder Ideen zur Vertiefung oder Erweiterung der Zusammenarbeit?

Alexander Eschwe: Wir sind derzeit in der Implementierungsphase und werden die Software weiter auf unseren Workflow adaptieren. Wir freuen uns darauf, in Zukunft weitere innovative Themen mit Euch anzugehen.

LINEAR: Vielen Dank für das Gespräch!    
 


  • BIM
  • Berechnung
  • Konstruktion
  • Architektur
  • Energieeffizienz
  • Revit
  • AutoCAD / CADinside


Kommentar schreiben

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.