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Über die Rohrnetzberechnung Abwasser

Erklärt das Konzept der Rohrnetzberechnung Abwasser.

Erfassung der Netzgeometrie und der Bauteile

Vor der Berechnung wird das Rohrnetz in allen Einzelheiten aus dem Modell erfasst. Dies geschieht automatisch beim Klick auf Berechnen. Dabei werden nur die Bauteile erfasst, deren Systemtypen im Dialog Einstellungen eingetragen sind.

Zur Analyse der Geometrie des Rohrnetzes werden zunächst die Teilstrecken ermittelt. Teilstrecken im Rohrnetz werden immer von T-Stücken oder von Bauteilen begrenzt, an denen die Rohrdimension wechselt (z. B. Reduzierstücke).

Anschließend sucht das Programm nach einem Startbauteil des Rohrnetzes. Dieses besteht beispielsweise aus einem Kanalanschluss oder einem Teilnetzende.

Ausgehend davon werden die Fließwege im Rohrnetz ermittelt. Die Fließwege führen immer vom Startbauteil zu einem Entwässerungsgegenstand, einer Regenwassereinspeisung, einem Teilnetzstart oder Abschluss (Entlüfter). Somit enthält ein normales Abwasserrohrnetz immer so viele Fließwege, wie Endbauteile konstruiert sind.

Anmerkung: Die Start- und Endbauteile werden unabhängig von der Fließrichtung des Abwassers betrachtet. Dies führt dazu, dass der Kanalanschluss oder das Teilnetzende als Startbauteile und Entwässerungsgegenstände sowie Teilnetzstarts als Endbauteile betrachtet werden.

Berechnungsgang Freispiegelentwässerung

Vor der Berechnung des Rohrnetzes können Sie einige Parameter im Dialog Einstellungen festlegen, z. B. Mindestgefälle für verschiedene Leitungstypen oder Regenspendedaten.

Zu Beginn der Rohrnetzberechnung ermittelt das Programm die Schmutz- und Regenwasserabflüsse im Netz aus den Einstellungen der Entwässerungsgegenstände und Regenwassereinspeisungen. Diese hängen vom gewählten Gebäudetyp bzw. von der Abflusskennzahl ab, die entweder global für alle Teilstrecken in den Einstellungen eingestellt wurde, oder die an den einzelnen Teilstrecken individuell vergeben wurde.

Die so ermittelten Abflüsse sind Grundlage für die Bemessung der Fall-, Sammel- und Grundleitungen. Einzel- und Sammelanschlussleitungen werden dagegen grundsätzlich nur nach den Tabellen 5 und 9 der DIN EN 12056-2 dimensioniert.

Wurden für einzelne Teilstrecken noch keine Gefälleangaben gemacht, so werden diese mit Mindestgefälle ausgelegt. Ebenso verhält es sich, wenn ein Gefälle kleiner als das Mindestgefälle ist, die Checkbox Wenn gezeichnete Gefälle zu klein, Mindestgefälle einsetzen im Dialog Einstellungen aktiviert ist und der Revit-Parameter Neigung in der Parameterverwaltung dem LINEAR-Parameter LIN_WW_SLOPE an erster Stelle zugewiesen ist. Ist diese Checkbox deaktiviert, wird die Dimension der Teilstrecke solange erhöht, bis die hydraulische Leistung erbracht wird.

Eine Festlegung der Dimension einer Sammel- oder Grundleitung führt immer zu einer Neuberechnung des Gefälles der Leitung. Fallleitungen werden immer so berechnet wie eine liegende Leitung mit Mindestgefälle.

Der Füllgrad der Leitungen für die Dimensionierung beträgt normalerweise 0,5 für Schmutzwassergrund- und -sammelleitungen und 0,7 für Regen- und Mischwassergrund- und -sammelleitungen. Der Füllgrad kann ggf. für Grundleitungen außerhalb von Gebäuden auf 0,7 bzw. 1,0 erhöht werden. Aktivieren Sie dazu im Dialog Einstellungen eine der Checkboxen Grundleitungen hinter Hebeanlagen mit erhöhtem Füllgrad oder Grundleitungen hinter offenem Schacht mit erhöhtem Füllgrad. Es erfolgt eine Bemessung nach DIN EN 12056-2 für alle Teilstrecken, die als Grundleitungen außerhalb des Gebäudes eingestellt wurden.

Das Programm erstellt darüber hinaus keine hydraulischen Nachweise oder Überprüfungen auf Vollfüllung.