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Steinfurt 
Zugegeben, das ist eine Traumkombination: Engagierte Nachwuchskräfte, mit akademischer Qualifikation, die das eigene Unternehmen am besten schon von Grund auf kennen. Welches Unternehmen wünscht sich nicht solche Mitarbeitende. Gut, dass der Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt (EGU) der FH Münster dabei hilft, genau solche Mitarbeitende von morgen auszubilden. Wie? Mit dem dualen Studium der Energietechnik, Gebäudetechnik oder Umwelttechnik am Technologie-Campus Steinfurt. 

Wer sich für einen dieser dualen Studiengänge entscheidet, bekommt ein Studium und doppelt viel Praxiserfahrung in einem. „Gerade den Praxisbezug finde ich im dualen Studium sehr gut umgesetzt. Schon im Studium beschäftige ich mich mit Praxisprojekten, die direkt mit der Arbeit bei meinem Arbeitgeber zu tun haben“, sagt Oliver Potthoff. Der Student der Energietechnik ist im vierten Semester und ist gleichzeitig bei den Stadtnetzen Münster angestellt.

Genau so funktioniert das Konzept des dualen Studiums am Fachbereich EGU. Es sorgt dafür, dass Studierende und Unternehmen schon früh für die Zukunft planen können. Denn die Studierenden durchlaufen ein vollwertiges Bachelorstudium, plus zusätzlicher Praxisanteile in einem Unternehmen, mit dem sie vorab einen Praxisvertrag geschlossen haben. Am Ende starten gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure bei den jeweiligen Unternehmen durch, die nicht nur fachliches Know-how mitbringen, sondern auch die Strukturen und Projekte im eigenen Haus bereits kennen und darin eingebunden sind. 

Genau diese Abwechslung gefällt den dual Studierenden. Karina Wunsch studiert im vierten Semester Gebäudetechnik und ist gleichzeitig bei Vaillant angestellt. Das Curriculum sieht vor, dass die Studierenden vor allem während der vorlesungsfreien Zeit vertieft in die Praxis des jeweiligen Unternehmens eintauchen, dort in Projekten eingebunden sind oder im Rundlaufver­fahren alle Abteilungen, Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner kennenlernen. „Ich war bereits in einem Kundenforum von Vaillant in Düsseldorf und in Ulm eingesetzt. Dort werden kleinere Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnikanlagen für Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser geplant. Genau dieses Planen finde ich sehr interessant. Im nächsten Praxisteil werde ich auch im Hauptsitz in Remscheid eingesetzt, wo unter anderem große Anlagen zum Beispiel für den Wirtschaftssektor geplant werden. Ich finde es sehr gut, dass man so viele unterschiedliche Abteilungen kennenlernt“, sagt Karina Wunsch.

Sie hat sich direkt nach dem Abitur für Vaillant und ein duales Studium dort entschieden. Dass es die FH Münster und Gebäudetechnik geworden ist, war eher Zufall. „Eigentlich hatte ich zuerst mit Maschinenbau geliebäugelt. Dann habe ich mir das Angebot bei Vaillant angeschaut und bin auf die Gebäudetechnik gestoßen. Das fand ich dann doch viel spezifischer und spannender. Also habe ich mich beworben und das komplette Bewerbungsverfahren bei Vaillant mit Assessment-Center und Einzelgespräch durchlaufen. Das hat geklappt“, erzählt Karina Wunsch.

Dass der Weg zum dualen Studium auch ganz anders laufen kann, zeigt das Beispiel von Oliver Potthoff. „Ich habe nach dem Abitur erst eine Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bei den Stadtnetzen Münster gemacht. Für mich war aber klar, dass ich gerne den Bachelor machen möchte, weil der Abschluss einfach noch mehr Möglichkeiten im Job bietet. Mit einem anderen Azubi habe ich mich informiert, welche passenden Studiengänge es in der Umgebung gibt und so sind wir auf das duale Studium der Energietechnik an der FH Münster gestoßen. Die Idee haben wir ins Unternehmen getragen, konnten das Studium beginnen und nun wird es bei uns regelmäßig angeboten“, freut sich Oliver Potthoff.

Der damit verbundene Aufwand ist überschaubar. Das jeweilige Unternehmen schließt einen Kooperationsvertrag mit der FH Münster und die zukünftigen Studierenden bewerben sich dann ganz regulär bei der Hochschule für den jeweiligen dualen Studiengang. Stimmen alle Voraussetzungen, beginnt das Studium jeweils zum Wintersemester in Steinfurt.

Zwar gibt der Studienverlauf vor, wann die Studierenden im Unternehmen eingesetzt sind, trotzdem können Arbeitgebende und Studierende individuelle Absprachen treffen, etwa was die Anwesenheit im Unternehmen, Gehalt, Urlaubsregelung oder die anschließende Übernahme nach dem Studium betrifft. „Ich habe mich verpflichtet, mindestens drei Jahre nach dem Abschluss bei den Stadtnetzen Münster zu bleiben. Und das will ich auch auf jeden Fall“, sagt Oliver Potthoff. „Bei mir sind es mindestens zwei Jahre, die ich auf jeden Fall bei Vaillant bleibe“, erzählt Karina Wunsch.

Dafür gibt es monatlich Gehalt – wovon andere Studierende nur träumen können. Für diese Freiheit erwarten die Unternehmen aber auch einiges: „Dass die Regelstudienzeit eingehalten wird, ist Vor­aussetzung. Dafür gibt es regelmäßige Gespräche mit der Personalabteilung, ich muss die Noten durchgeben und es gibt ein jährliches Feedbackgespräch mit den Vorgesetzten. Alles, um zu schauen, ob es gut läuft, oder ob die Stadtnetze mich an irgendeiner Stelle noch unterstützen können oder müssen“, berichtet Oliver Potthoff. Trotzdem sei es nicht allzu stressig, Studium und Arbeit unter einen Hut zu bringen und er fühle sich von beiden Seiten sehr gut aufgenommen und begleitet.

Auch Karina Wunsch kommt mit der „Doppelbelastung“ sehr gut zurecht. „Vor Beginn des Studiums hatten wir sechs Wochen lang Praktikum und Schulungen bei Vaillant. Da haben wir gefühlt alles zu Wärmepumpen gelernt, sodass die Vorlesung im Studium zu dem Thema für mich nichts Neues mehr gebracht hat“, lacht die Studentin. Auch sonst sei sie durch die Grundlagenfächer in den ersten zwei Semestern sehr gut durchgekommen. „Und man sagt ja immer, wenn man die ersten beiden Semester geschafft hat, hat man das Studium geschafft. Seit dem dritten Semester sind die Themen wirklich spannend und machen sehr viel Spaß“, berichtet Karina Wunsch begeistert.

Ganz ähnlich sieht das auch Oliver Potthoff. „Ich hatte wirklich Respekt vor dem Studium und habe vor allem im ersten Semester sehr viel gelernt. Aber dann war es zum Glück doch alles gar nicht so schlimm, wie befürchtet und ich bin da wirklich gut durchgekommen. Und jetzt, je höher das Semester ist, kann ich bei der Arbeit immer mehr komplexe Aufgaben übernehmen und dafür die Dinge aus dem Studium direkt einsetzen. Das macht sich echt bezahlt“.

Für die beiden Studierenden stehen jetzt noch ein paar Klausuren sowie ein Praxisprojekt oder ein Praxis-Integrationsmodul an. Aber das Ende des Studiums ist bereits in Sicht.

Beide können sich vorstellen, den Master anzuschließen. Den bietet die FH Münster allerdings nicht dual an, sondern entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend. 

Ob sie diesen Weg einschlagen können, müssen die Studierenden mit ihren Unternehmen jeweils selbst regeln. „Da sind die Stadtnetze Münster grundsätzlich offen. Wie beim dualen Studium muss die Leistung halt stimmen“, sagt Oliver Potthoff. 

Generell können beide das duale Studium nur empfehlen. „Manchmal wäre etwas mehr Zeit im Unternehmen schön. Aber es ist toll, dass man durch das Studium in jedem Bereich der Gebäudetechnik so breit aufgestellt ist und es gibt wirklich in jedem Fach etwas Spannendes“, sagt Karina Wunsch.

Oliver Potthoff findet sich da auch wieder. „Ich persönlich kann ein Studium mit vorangegangener Ausbildung nur empfehlen. Durch die Grundlagen kommt man dann auf jeden Fall sehr viel besser durch. Und wer während des Studiums nicht nebenbei mit Fachbezug arbeitet, verpasst was“, so der Student.

Zum Thema: 
Es kommt auf die Köpfe an – vor allem auf die in Ihrem Unternehmen. Denn auch Sie möchten in Zukunft innovativ und leistungsstark sein. Nutzen Sie die Kompetenz der FH Münster und beteiligen Sie sich am dualen Studium.

Mit dem Fachbereich Energie • Gebäude • Umwelt beteiligen Sie sich an der passgenauen Ausbildung Ihres Nachwuchses und binden somit hochqualifizierte Führungskräfte von morgen bereits früh an Ihr Unternehmen.

Entweder starten die Studieninteressierten direkt nach dem Abitur in das duale Ingenieurstudium, oder Ihr Unternehmen bietet eigenen Auszubildenden die Möglichkeit, sich mit dem Studium weiterzuqualifizieren.

Wie läuft die Bewerbung ab?

  1. Der Fachbereich EGU schließt mit Ihrem Unternehmen einen Kooperationsvertrag. Damit verpflichtet sich die FH Münster, die Studieninteressierten Ihres Unternehmens anzunehmen, sofern sie alle Voraussetzungen erfüllen. 
  2. Ihr Unternehmen schließt mit den Studieninteressierten einen Praxisvertrag. Darin treffen Sie individuelle Absprachen, wie Vergütung oder Urlaubstage. An der FH Münster bezahlen die Studierenden lediglich den üblichen Semesterbeitrag (ca. 350 €). Eine Studiengebühr fällt nicht an.
  3. Die Studieninteressierten bewerben sich mit dem Praxisvertrag zu den üblichen Fristen an der FH Münster für Energie-, Gebäude- oder Umwelttechnik. Der Studienplatz ist ihnen sicher, sofern sie alle Voraussetzungen erfüllen.
  4. Nach erfolgreicher Bewerbung beim Service Office für Studierende startet das duale Studium immer zum Wintersemester.

Wann sind die Studierenden im Unternehmen?
Damit sich die Studierenden voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren können, sieht das duale Studium vor, dass sie vor allem während der vorlesungsfreien Zeiten ins Unternehmen zurückkehren. Je nach Länge des Semesters (Winter- oder Sommersemester) fällt auch diese Zeitspanne unterschiedlich lang aus – siehe Ablauf des dualen Studiums.
 
Außerdem sieht das duale Studium je nach Studiengang in verschiedenen Semestern bestimmte Praxisarbeiten oder Praxis-Integrationsmodule vor, für die die Studierenden in Ihrem Unternehmen an Projekten arbeiten können. Die Themen und dazugehörigen Prüfungsleistungen werden in Rücksprache mit den Lehrenden der FH Münster entwickelt und durchgeführt.

Informationsmaterial zum Studium und weitere Informationen:
Die dazu aufgesetzten Leitfäden geben zu diesen praxisintegrierten Projekten und Modulen wichtige Informationen. Alle weiteren Informationen zum dualen Studium am Fachbereich EGU der FH Münster finden Sie hier:
Informationen und Leitfäden FH Münster zum dualen Studium


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